Samstag, 2. August 2014

Neustrukturierung der Opel-Werksflächen

Die Adam Opel AG hat am 10. Dezember 2012, mitgeteilt, dass es keine Anschlussproduktion von kompletten Fahrzeugen nach 2016 in Bochum geben wird. Nach aktuellen Informationen wird sich Opel bis Ende 2014 komplett aus Bochum zurückziehen.

Eine Werksschließung in Bochum würde nicht nur Bochum, sondern den gesamten Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet tangieren. Neben Bochum mit 1 940 Beschäftigten berührt ein angedachtes Schließen der Bochumer Opel Werke ebenfalls die Städte Dortmund mit 620 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Herne mit 430, Castrop-Rauxel mit 300, Gelsenkirchen mit 250, Recklinghausen mit 180 und Witten mit 160 sowie die anderen Kommunen mit insgesamt 120 Arbeitnehmern.

Dass GM nun keine Autos mehr in Bochum produzieren wird, ist ein herber Verlust für die Stadt und die Region. Gleichwohl nehmen die Stadt Bochum, das Ruhrgebiet und das Land NRW ihre Verantwortung für den Standort und die Sicherung von Arbeitsplätzen wahr. Sie werden deshalb gemeinsam mit der Adam Opel AG eine Arbeitsgruppe mit dem Namen „Bochum Perspektive 2022” gründen, mit dem Ziel die Flächenentwicklung, innovative Technologien, die Sicherung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Bochum und im Ruhrgebiet voranzutreiben.

Wegen der herausragenden Stellung der Opel-Werksflächen I und II für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Bochum und des Ruhrgebiets hat der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung am 30. Januar 2013 zwei Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Hiermit sollen frühzeitig Entwicklungsperspektiven für diese Standorte aufgezeigt werden, die dem Erhalt, der Sicherung und Schaffung einer möglichst großen Anzahl von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen dienen sollen.

Aufgrund des drohenden Verlustes einer ganz erheblichen Anzahl von Arbeitsplätzen ist es aus stadtentwicklungsplanerischen Überlegungen heraus unumgänglich, ein Zukunftskonzept für die Standorte in den Stadtteilen Laer und Langendreer zu entwickeln, welche neben Aussagen zur Innovations- und Wirtschaftsförderung auch eine Neustrukturierung der Werksgelände und dessen Verknüpfung mit weiteren Innovationsclustern in Bochum und dem Ruhrgebiet beinhalten.

Die konzeptionelle Neuausrichtung der Werksgelände I und II wird ohne größere Veränderungen der baulichen Strukturen nicht erfolgen können. Die wirtschaftliche und bauliche Neukonzeption werden daher miteinander koordiniert und auch im Hinblick auf die städtebaulichen Auswirkungen gesteuert.

Ziel der Bebauungspläne ist es, im Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Opel-Werks I und II die Standorte hinsichtlich des Erhalts, der Sicherung und der Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen städtebaulich zu optimieren.

Quelle: Stadt Bochum


Copyright: Lutz Leitmann, Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum

Copyright: Lutz Leitmann, Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum
Chancen und Grenzen bei der Entwicklung des Zukunftsstandorts Opel in Bochum waren das zentrale Thema des ersten Werkstatt-Verfahrens zur Nutzung der frei werdenden Werksflächen in der Ruhrgebietsstadt. Rund 60 Experten aus der regionalen Wirtschaft, der Kommunalpolitik, der Wissenschaft, der Stadtverwaltung, der Adam Opel AG und der Landesverwaltung diskutierten zwei Tage lang über die Entwicklungspotentiale der drei Bochumer Opel-Standorte. Im Dezember wird das zweite und abschließende Werkstattgespräch folgen. Organisiert wird das Verfahren von der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban im Auftrag des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums.

Ziel ist ein flexibles und möglichst einvernehmliches Nutzungskonzept für die frei werdenden Flächen. Besondere Berücksichtigung sollen Chancen für zusätzliche industrielle Arbeitsplätze auf allen Qualifikationsstufen finden. Ebenso muss schnell und zielsicher auf wechselnde bzw. sich noch entwickelnde Ansprüche von Interessenten reagiert werden und die Bedürfnisse des Städtebaus mit einfließen. Allgemein anerkannt ist dabei schon jetzt die Notwendigkeit einer „Entwicklung der zwei Geschwindigkeiten“, die Raum lässt für kurzfristige Ansiedlungen, um schnell Ersatzarbeitsplätze zu schaffen, ohne mittelfristige, zukunftsorientierte Potentiale auszuschließen.

Beim ersten Werkstattgespräch am 27./28. September im Bochumer Exzenterhaus ging es zunächst um eine Bestandsaufnahme der planungsrechtlichen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die drei insgesamt 1,6 Millionen Quadratmeter großen Werksflächen.
Die Veranstalter hatten vier Arbeitsgruppen vorgesehen, in denen die Fachleute erste Eckpunkte für ein integriertes Nutzungskonzept zu formulieren versuchten.

Themen waren:

• Wissenschaft, Bildung und Qualifikation,
• Produktionsorientierte- und mobilitätsorientierte Dienstleistungen,
• Gewerbliche und industrielle Nutzungen,
• Stadt- und Quartiersentwicklung.

Nach Abschluss des zweiten Werkstatt-Gesprächs im Dezember sollen die Ergebnisse bis zum Jahresende aufgearbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Wirtschaftsministerium des Landes NRW, die Stadt Bochum und die Adam Opel AG sind davon überzeugt, dass mit diesem gemeinsam getragenen Nutzungskonzept Wirtschaftsförderer, Planer, Interessenten und die noch zu gründende Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 GmbH solide Grundlagen für die konkrete Entwicklung der jeweiligen (Teil-) Flächen haben werden.

Pressemitteilung: mweimh.nrw


Copyright: Lutz Leitmann, Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum
Am 30. Januar 2014 wird der Bochumer Stadtrat den Gründungsbeschluss für die gemeinsam mit Opel zu gründende Gesellschaft „Perspektive 2022“ fassen. Dabei sollen nun 1,2 von ursprünglich 1,7 Millionen Quadratmetern Fläche vermarktet werden. Denn das Werk 3 bleibt ein europäischer Dreh- und Angelpunkt in Sachen Ersatzteile für Opel.

So sieht der aktuelle Zeitplan für Bochum Perspektive 2022 aus:

  • Mitte Dezember werden die Ergebnisse der Wertgutachten für die Opel-Flächen erwartet.
  • Am 17. Januar sollen im zweiten Teil der von NRW.Urban moderierten Werkstattgespräche und Grundlagen für weitere Entscheidungen in Sachen Vermarktung vorliegen.
  • Am 30. Januar soll der Rat dann in einer Sondersitzung den Beschluss für die Gründung der Gesellschaft fassen.

Bei der Stadt geht man davon aus, Mitte nächsten Jahres mit der Sanierung der rund 500.000 qm großen Fläche des Opel Werks 2 in Langendreer beginnen zu können. Mit ersten Neuansiedlungen wird frühstens 2015 gerechnet.

Quellen: WAZ / Radio Bochum

Update 21.01,2014

Der Autobauer plant das in Werk III vom Partner Neovia betriebene Warenverteilzentrum auszubauen und benötigt dazu Flächen auf dem Nachbarareal (Opelfläche II). Deshalb gehen sehr wahrscheinlich die Flächen auf Opel Werk II nicht komplett in die Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 über. Das Wek III mit europäischen Verteilzentrum bleibt komplett erhalten.

Der Fokus bei der Entwicklung liegt nun auf den 69,9 ha von Werk I, von denen 45 ha als gewerblich und industriell nutzbare Fläche überbaut werden können. Betriebe zwischen 2000 m² und 15 ha Flächenbedarf sollen sich nach der Vorstellung von NRW-Urban ansiedeln. Im Kern gehe es um „wissenbasierte Gewerbeproduktion“ und um die Organisation eines Transfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, um bekannte Mittelständler mit Platzbedarf für neue Produkte ebenso wie für Startups.

In den 18 Monaten bis zur Übergabe der Fläche von Opel an die Perspektive 2022, deren Gründung Ende des Monats der Rat in einer Sondersitzung beschließen soll, müssen Baurecht geschaffen, Detailplanung betrieben und Abrisse vorbereitet werden. Dabei werden fast alle Hallen abgerissen. Allein die 70 000 m² große Halle 3 eigne sich noch für eine Übergangsnutzung. Die Erschließung von Werk I soll vom Opel-Ring und von der Wittener Straße aus möglich sein. Gekennzeichnet sein werde das Areal in Zukunft von zwei großen, grünen Bändern, die es durchschneiden und zur Überbrückung des Höhenunterschieds von 14 Metern zwischen Nord- und Südrand dienen.

Quelle: WAZ


Gut 80 Experten aus der regionalen Wirtschaft, der Kommunalpolitik, der Wissenschaft, der Stadtverwaltung, der Adam Opel AG und der Landesverwaltung haben in einem zweiten Werkstatt-Gespräch die Grundzüge für ein Strukturkonzept der Opel-Flächen in Bochum diskutiert. Das Werkstattverfahren zur Entwicklung der Bochumer Opel-Flächen war Mitte 2013 gestartet und hatte im September des letzten Jahres erstmalig alle relevanten Experten zu einer ersten Werkstattdiskussion in Bochum zusammengebracht. Das Verfahren wird im Auftrag des Landes durch die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN durchgeführt.

Im Laufe des Tages wurden die Ergebnisse der Analysen und Untersuchungen von NRW.URBAN der letzten Monate vorgestellt und eingehend beraten. Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass das Nutzungskonzept für die Opel-Flächen weiterhin flexibel bleiben muss im Sinne einer „Entwicklung der zwei Geschwindigkeiten“. Das bedeutet, dass sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Ansiedelungen auf den Opel-Flächen möglich sein müssen. Der Schwerpunkt muss dabei auf der Schaffung von industriellen Arbeitsplätzen aller Qualifikationsstufen liegen.

Einen ausdrücklichen Branchenausschluss - bis auf großflächigen Einzelhandel – soll es nicht geben. Im Rahmen der notwendigen Untersuchungen liegen auch erste Zwischenergebnisse zu Altlasten und zum Wert der Bochumer Opel-Flächen vor. Diese Unterlagen werden derzeit ausgewertet, um bis zur Sitzung des Rates der Stadt Bochum am 30. Januar, in der über die Gründung der geplanten Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022 GmbH“ entschieden wird, solide Daten unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Werkstattprozesses vorlegen zu können.

Im heutigen Werkstattgespräch wurde ebenfalls betont, dass ein wesentlicher Faktor der weiteren Planungen der von Opel bereits angekündigte Ausbau des Warenverteilzentrums ist. Dadurch sollen rund 700 Arbeitsplätze in Bochum gesichert werden. Opel investiert 60 Millionen Euro in den Neubau und die Modernisierung von Werksanlagen und Gebäuden und wird als Erstes die Fläche des Werkes 1 komplett an die Entwicklungsgesellschaft übertragen. Damit, wie angekündigt, 265 zusätzliche Arbeitsplätze im Warenverteilzentrum geschaffen werden können, benötigt Opel weiteren Platz. Das Unternehmen ist derzeit dabei, den erforderlichen Flächenbedarf für die Erweiterung des Warenverteilzentrums auf der Werksfläche 2 detailliert zu identifizieren, um nicht genutzte Flächen ebenfalls zur Verfügung zu stellen.

Das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadt Bochum, NRW.URBAN und die Adam Opel AG sind nach der heutigen zweiten Werkstatt davon überzeugt, dass mit dem bis Ende Januar zur Ratssitzung vorliegenden endgültigen Nutzungskonzept eine gute Grundlage für die konkrete Entwicklung der Opel-Flächen in Bochum für die Zeit nach Ende 2014 gegeben ist.

Pressemitteilung: NRW


Update 31.01.2014

Mit einer Gegenstimme hat der Rat der Stadt Bochum gestern die Gründung der Entwicklungsgesellschaft "Bochum Perspektive 2022" beschlossen. Die Gesellschaft wird sich um die Sanierung, Entwicklung und Vermarktung der von Opel künftig nicht mehr benötigten Flächen kümmern. Erste Aufgabe ist die Vermarktung des Opelwerks I, das zum Ende des Jahres die Produktion einstellen wird. Mitte nächsten Jahres wird das Werk voraussichtlich geräumt sein.

Gesellschafter der "Bochum Perspektive 2022" sind die Stadt Bochum (51 Prozent) und die Adam Opel AG (49 Prozent). Der Haushaltsplan 2014 und die mittelfristige Finanzplanung sehen für die städtische Beteiligung bis 2017 insgesamt 4,8 Millionen für Kapitaleinzahlungen vor. Der Anteil der Opel AG liegt bei 4,6 Millionen Euro. Zudem hat das Land Unterstützung in Aussicht gestellt.

Quelle: idr






Update  02.08.2014

Am 02.08.2014 wurde ein Zuwendungsbescheid des Landes NRW in Höhe von 32,2 Millionen Euro an die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 GmbH überreicht. Die Mittel sollen die Sanierung und Revitalisierung einer Teilfläche des Opel-Geländes nach der Werksschließung unterstützen. Im ersten Schritt wird etwa ein Drittel der Gesamtfläche von Werk I (237.000 Quadratmeter) für die Nachnutzung vorbereitet.

Minister Duin: „Die Landesregierung hat immer deutlich gemacht, dass sie den Entwicklungsprozess für die Zeit nach Opel mit allen Mitteln unterstützt. Die Übergabe des Zuwendungsbescheides ist ein erster Schritt, dem weitere folgen werden. Wir senden damit ein klares Signal des Aufbruchs an mögliche Investoren und die Menschen in der Region, dass sich am Standort etwas tut und dass im Herzen des Ruhrgebiets reichlich Potenzial vorhanden ist.“

Auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz begrüßt die Zuwendung: „Sie ist das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses auf allen Ebenen. Die Unterstützung der Landesregierung bietet die Chance, den Blick nach vorn zu richten und Zukunftsperspektiven für Bochum zu entwickeln.“
Aus Sicht von Prof. Dr. Rolf Heyer, einer der Geschäftsführer der Bochum Perspektive 2022 GmbH, ist damit eine wichtige Grundlage gelegt: „Ich bin sehr froh, dass das Land den Prozess der Revitalisierung der Geländeflächen nach der Opel-Werksschließung unterstützt. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, in absehbarer Zeit neue Ansiedlungen und Arbeitsplätze auf der Fläche zu schaffen.“

Nach dem Ende der Fahrzeugproduktion wird das Gelände Mitte 2015 an die Entwicklungsgesellschaft Perspektive Bochum 2022 übergeben. Danach können die Sanierungs- und Aufbereitungsarbeiten starten. Für die künftige Nutzung ist ein Mix aus Industrie, Wissenschaft, Technologie und innovativer Logistik geplant.

Pressemitteilung: NRW

 Weitere Informationen gibt es unter der neuen Internetadresse: www.bochum2022.de.

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