Der Bunker, der vormals als Stolperstein und Sperre für die Stadtentwicklung in diesem Bereich wirkte, wird in seiner Funktion und Bedeutung von Grund auf umgewandelt. Der Rundbau wird neu gepolt, damit auf dem ausgebremsten Standort sein Potential als strategischer Dreh- und Angelpunkt freigesetzt wird. Auf der Trommel des Rundbunkers wird der Baukörper eines Hochhauses von 15+3 Geschossen aufgesetzt. Der Rundturm bildet den massiven Stamm für die transparenten und transluzenten Aufbauten und stellt faktisch ihr hohes Fundament dar.
Der aus Baubestand und Ergänzungsbau zusammengesetzte neue Hybridbaukörper muss eine dem Ort angemessene eindeutige Figur erhalten. Deshalb entwickelt sich die Gestalt nach Proportionsregeln, die die Höhenentwicklung des Hochhauses verbindlich festlegen sowie dem gedrungenen Rundbunker eine gestreckte Gesamterscheinung verleiht. Die Höhe des Bunkers im Verhältnis zum Aufbau verhält sich 1:3. Der Aufbau gliedert sich in drei Abschnitte zu je fünf Geschosse. Die Höhe eines solchen fünfgeschossigen Pakets verhält sich zur Bunkerhöhe wie 1:1.
Es sind jeweils fünf übereinanderliegende Geschosse zusammengefasst. Somit entstehen auf ganzer Höhe drei Abschnitte (zu je 5 Geschossen), die in ihrer ovalen Grundrissform gegeneinander verdreht sind. Sie reagieren in Abhängigkeit von ihrer Höhenlage auf unterschiedliche strategische Richtungen: Der untere Abschnitt richtet sich bodennah nach Süden auf die Baumkronen der grünen Mittelinsel der Magistrale. Der mittlere Abschnitt blickt zur dreineinhalb Kilometer entfernten Großform der Universität. Der obere Abschnitt wendet sich zur Innenstadt und schafft optisch Kontakt zur Hochhausfamilie.
Die unterschiedliche Fassadenkurvung der drei Exzenterpakete erzeugt ein Spiel abschnittsweise unterschiedlicher Sonnenreflexionen und betont die horizontale Schichtung der Vertikalen. Ein gleichbleibendes radiales Achsensystem der Grundfläche mit der geometrischen Konsequenz gleitender Übergänge der unterschiedlichen Fensterbreiten bindet die einzelnen Nocken wieder in den vertikalen Zusammenhang der aufragenden Stadtmarke zurück.
Durch eine schwache Geländeprofilierung werden südlich seiner Standfläche eine Parkebene, nördlich von ihr zwei Parkebenen geschaffen. Es entstehen insgesamt 107 natürlich belüftete Stellplätze. Von Süden kommend liegt die Parkrampe unter Geländehorizont. Auf der Nordseite wurde die Geländeformation des vorgefundenen "Tals mit Grasböschungen" genutzt und modifiziert. Die Fahrbahnplatten der Verbindungsrampen auf der Nordseite sind als Gitterroste geplant. Auf diese Weise können die konstruktive Höhe und der Schattenwurf gemindert werden. Die Ausbildung der Parkrampen schafft ausreichend Luft für die Passarelle vom westlichen Straßenrand zur Stadtbahnhalle in Tieflage auf der Ostseite.
Die Fußgängerunterführung zur Stadtbahn ist großzügig dimensioniert und hat Vestibülcharakter. Die Decke erhält in ganzer Breite zwei große Belichtungsausschnitte. Im Mittelabschnitt ist der Raum in Form einer Rotunde auf der Spur des alten Rundplatzes aufgeweitet und integriert die Vertikalerschließung - bestehend aus einem Aufzug im Glasschacht und einer Treppe, die die Niveaus von Stadtbahn, Parkebenen und Vorplatz Hochbau verknüpft.
Der Eingang wird durch Anschlitzen der Betontrommel des Bunkers freigelegt. Durch die Glastrommel einer großformatigen Doppelschiebetür betritt man das Eingangsfoyer. Dieses erhält durch Herausschneiden einer Deckenebene eine Raumhöhe von 5,90 m. Der Raum wird künstlich durch großflächige LED-Leuchten belichtet. Ein gebogener Spiegelhorizont auf der Innenseite des Bunkermantels gegenüber dem Gebäudekern erzeugt optische Raumaufweitung und leitet die Besucher zu drei Schnellaufzügen.
437 Quadratmeter Brutto-Grundfläche stehen pro Geschoss zur Verfügung, wobei auf frühzeitigen Wunsch vor Rohbauerstellung zwei Geschosse über eine innenliegende Treppe miteinander verbunden werden können, so dass für einzelne Einheiten rd. 700 Quadratmetern zur Verfügung stehen.
- Höhe über Grund 89,00 m
- Vermietbare Fläche pro Gesch. 350 qm
- Vermietbare Fläche 15 Gesch. 5.250 qm
- Brutto-Grundfläche pro Gesch. 437 qm
- Brutto-Grundfläche Neubau 6.555
Quelle: Exzenterhaus Bochum GmbH & Co. KG
Bild: exzenterhaus bochum GmbH & Co. KG |
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Am Mittwoch den 28.05.2008 begannen die Bauarbeiten für das neue Hochhaus ''Exzenterhaus''
Man beginne jetzt mit den vorbereitenden Arbeiten am Bunker, die seiner Zurichtung und Ertüchtigung für den Neubau dienen sollen. In gut zwölf Wochen werden dann die eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Fertig werden soll das 15-stöckige Gebäude zum Jahreswechsel 2009/ 2010.
Im Oktober 2008 berichtet die WAZ, dass der Bunker an der Universitätsstraße/Ecke Oskar-Hoffmann-Straße inzwischen vollständig entkernt sei und sich nun als hohler Zylinder präsentiert..
Demnächst würden aufwändige Bohrungen für die Pfähle anstehen, die den Bau tief im Grund sichern sollen. Sie werden bis in eine Tiefe von 20 Metern senkrecht an der U-Bahn vorbei eingebracht und sollen 60 Prozent der Last tragen; 40 Prozent werde der Bunker selbst stemmen.
Für die Bohrungen benötigt man ein großes Bohrgerät, das entweder durch das Einfahrtstor geschoben oder per Kran von oben einschweben werden soll. Das Bohrgerät ähnelt dem Fahrgestell eines Baggers mit Gestänge, das abklappbar ist, wodurch es möglich wäre direkt durch das Einfahrstor in das Innere zu gelangen.
Die eigentlichen Bohrungen werden etwa drei Wochen in Anspruch nehmen. Zur Jahresfrist könnte der Hochbau beginnen. Zurzeit wird das Exzenterhaus auf der Expo Real in München vermarktet. Das Projekt sei sehr begehrt. "Man haben hochwertige Interessenten für alle denkbaren Größen; von kleinen Büroabschnitten bis hin zu solchen, die ganze Etagen haben wollen.
Die Exzenterhaus GmbH wird mit ihren künftigen Mietern Verträge abschließen, sobald sie ihnen einen verbindlichen Bezugstermin nennen könne. Die Marktlage für ein solches Objekt ist sehr gut. Auch finanziell sei alles in trockenen Tüchern berichtet die WAZ. Des Weiteren sei man der Auffasung, dass der Bau noch in der angepeilten Bauzeit liegen würde, obwohl es vor einigen Wochen Verzögerungen gab bei der Entkernung des Bunkers.
Im April 2009 bin ich an der Baustelle vorbeigelaufen und hab zwei Fotos geschossen. Man konnte ein paar LKW's beobachten, die Schutt in die Grube vor dem Bunker abluden. Der Schutt wird wahrscheinlich als fester Untergrund für den Parkplatz dienen.
Im Mai 2009 habe ich den Bismarckturm im Bochumer Stadtpark bestiegen, um mir einen Überblick über den Standort des neuen Hochhauses im Stadtbild zu verschaffen. Leider entsteht das Exzenterhaus ein wenig Abseits der Innenstadt wie man auf meinen Fotos erkennen kann.
Update 06.04.2012
Wie im Radio 98.5 berichtet wird, findet nach Angaben der Exzenterhaus GmbH in zwei Wochen, am 20. April das Richtfest statt. Bis voraussichtlich Anfang Mai soll auch die Verglasung der noch offenen fünf oberen Etagen abgeschlossen sein. Die ersten Einzüge der Mieter sind für November geplant. Von den 15 sichtbaren Geschossen seien die oberen fünf vermietet. Die zehn Etagen darunter sind noch frei. In den 15-stöckigen Aufbau auf den Hochbunker an der Universitätsstraße sollen in erster Linie Freiberufler, Ingenieure und Kreativbüros einziehen. Das Exzenterhaus wird 90 Meter hoch. Die Baukosten für den Büroturm liegen bei etwa 16 Millionen Euro.
Quelle: Radio 98.5 Bochum
Update 22.04.2012
Nach rund vier Jahren Bauzeit wurde am 20.04.2012 endlich Richtfest am Exzenterhaus in Bochum gefeiert. Auf 89 m höhe entstand ein weit sichtbares, außergewöhnliches Bauwerk, das im Begriff ist Bochums neues Wahrzeichen zu werden.
Quelle: WAZ - Im Herbst ziehen Mieter ein
Eine Fotostrecke zum Richtfest gibt es hier zu sehen.
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