Baubeginn ist voraussichtlich 2014; im Frühjahr 2016 soll das ZGH fertiggestellt sein. Mit einer Gesamtnutzfläche von 2.799 Quadratmetern verbindet es die Gebäude IA und IB auf der Nordseite des Uni-Campus. Das Zentrum bietet rund 80 zusätzlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Platz, die fachübergreifend neue Höchstleistungswerkstoffe erforschen.
Das Forschungskonzept des ZGH fußt auf dem Know-how der Werkstoffforscher, die im fakultätsübergreifenden Materials Research Department (MRD) der RUB organisiert sind. ZGH Projekte kommen aus insgesamt ca. 20 Arbeitsgruppen; Forschungspartner an den Max-Planck-Instituten für Eisenforschung (Düsseldorf) und für Kohleforschung (Mülheim) sowie am Forschungszentrum Jülich und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind beteiligt. Durch das ZGH werden die Kontakte zu führenden Institutionen der internationalen Materialforschung sowie der Industrie zielgerichtet weiter ausgebaut.
Pressemitteilung: RUB
Erste Studie des ZGH von plan 4 architekten, München. Die Studie vermittelt einen Eindruck, wie das ZGH aussehen könnte; dies ist noch nicht der endgültige Entwurf.
Bild: RUB / plan 4 architekten, München |
20.10.2013
Bekanntlich entsteht an der Ruhr-Universität ein Zentrum für Grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe (ZGH). Anfang des Jahres wurde ein nicht endgültiger Entwurf der neuen Forschungseinrichtung vorgestellt. Nun liegt wahrscheinlich der Endentwurf vor. Es stammt vom Büro Geber Architekten aus Dortmund.
Mit einer Gesamtnutzfläche von 2.889 Quadratmetern wird das neue vier geschossige Forschungszentrum als Solitär in Form eines Polygons zwischen den neuen Gebäude IA und IB auf der Nordseite des Uni-Campus stehen. Ein zweiter Baukörper ist als Flachbau im Erdgeschoss an den polygonförmigen Baukörper angeschlossen. Die Fassade wird mit einer Stahlblech-Kassetten Verkleidung versehen, deren einzelne jeweils ein halbes Geschoss hohen Bleche abwechselnd nach innen oder außen geneigt sind und eine plastische Faltstruktur mit Dreiecken in der Ansicht erzeugen.
Bild: Geber Architekten |
07.02.2015
Der Entwurf für den Neubau des Zentrum für Grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe (ZGH) an der Ruhr-Universität wurde erneut überarbeitet. Das neue Forschungsgebäude entsteht zwischen beiden ingenieurwissenschaftlichen Gebäude IA und IB, die bekanntlich abgerissen und komplett neu gebaut werden.
Im Hintergrund ist auch der Hochhausneubau IB zu sehen
Bild: Geber Architekten, Dortmund |
Baustelle im Januar 2017 |
Baustelle im Januar 2017 |
Baustelle im März 2018 |
Baustelle im März 2018 |
Update 29.05.2022
Das Forschungskonzept des ZGH fußt auf dem Know-how der Werkstoffforscher, die im fakultätsübergreifenden Materials Research Department der RUB organisiert sind. Das Zentrum wurde als dritter Forschungsbau der RUB nach den Gebäuden ZEMOS und ProDi fertiggestellt und wird mit knapp 40 Millionen Euro zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land finanziert, gebaut hat es der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Die Eröffnung hat am 6. Mai 2022 mit Gästen aus Politik und Wissenschaft stattgefunden.
Ziel der Forschung ist es, durch ein umfassendes Verständnis von Grenzflächen Werkstoffe zu entwickeln, die neue Kombinationen von strukturellen und funktionellen Eigenschaften nutzen. Interne Grenzflächen und Oberflächen sind von zentraler Bedeutung für die Eigenschaften von Materialien, da sie das mechanische Verhalten bestimmen und funktionale Anwendungen ermöglichen, zum Beispiel bei neuartigen Elektrokatalysatoren, die im Sinne der Energiewende eingesetzt werden.
In drei Forschungsschwerpunkten werden mechanisch, chemisch und physikalisch dominierte Höchstleistungswerkstoffe durch ein verbessertes grundlegendes Verständnis und die Kontrolle von Grenzflächen auf atomarer Ebene und die Übertragung der Erkenntnisse auf makroskopische Werkstoffe gezielt weiterentwickelt. Diese Werkstoffe werden beispielsweise zur Energieerzeugung in automobilen Elektroantrieben oder auch in Turbinen für die Luftfahrt verwendet und sind dazu konstruiert, eine lange Lebensdauer unter extremen Bedingungen zu haben.
„Das ZGH ist ein technisch höchst anspruchsvolles Gebäude“, betont Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW. „Ich freue mich, dass wir hier knapp 3.000 Quadratmeter modernste Nutzfläche für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum geschaffen haben – unter anderem mit einem rund 300 Quadratmeter großen Reinraum-Bereich sowie einem 533 Quadratmeter großen Mikroskopie-Bereich. Dieser wurde mit großem Aufwand mithilfe einer besonders massiven Bodenplatte schwingungsentkoppelt, sodass dort nun genaueste Messungen durchgeführt werden können.“
Die enge Verknüpfung von skalenübergreifenden Werkstoffsimulationen und experimentellen Ergebnissen auf atomarer, mikro- und makroskopischer Ebene zeichnet die Arbeit am ZGH besonders aus. Beheimatet ist der Forschungsbau zwischen den Gebäuden IA und IB. An diesem Standort ermöglicht das Zentrum Forschenden aus den Disziplinen Werkstoffforschung, Ingenieurwesen, Chemie und Physik die Durchführung einer anwendungsorientierten Forschung gesammelt an einem Ort.
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